Erwin Lennartz zählt zu den meistgebuchten Darstellern im deutschen Fernsehen
11. Februar 2014 07:47
Scripted RealityEcht nicht wahr
(Foto: Stefan Menne/ProSiebenSat.1)
Warum er zu den meistgebuchten Darstellern im deutschen Privatfernsehen zählt, kann sich Erwin Lennartz nicht erklären. Eine Schauspielausbildung hat der 40 Jahre alte Bankkaufmann nie gemacht. Er spricht flapsig-sonores Kölsch, vergräbt die Hände gern in seinen Hosentaschen und kann sich selbst wenig abgewinnen: "Ich habe mich immer gefragt: Wer will mich denn schon sehen?" Doch genau deshalb hat er Fernsehkarriere gemacht.
Lennartz steht hauptsächlich für Scripted-Reality-Sendungen vor der Kamera. Frei erfundene Alltagsdokumentationen über Familien, Makler oder Gerichtsverhandlungen, über schwangere Schulmädchen, adipöse Arbeitslose und promiskuitive Proleten, sowie Gesellschaftsdramen.
Die Sendungen mit Namen wie Verdachtsfälle, Pures Leben oder Berlin Tag und Nacht füllen seit Jahren das Nachmittags- und Vorabendprogramm im deutschen Privatfernsehen.
Lennartz dreht mehrmals pro Woche. Zwei bis vier Tage für eine Folge, für eine Tagesgage von 200 bis 600 Euro. Bis vor sechs Jahren hat er als Anlageberater gearbeitet, dann kam die Finanzkrise.
Er spielt jetzt Dealer, Diebe, Arzt, oder Polizist.
Schmuckdieb, Schnösel, Autoknacker - Erwin Lennartz leiht allen sein Gesicht.
Eine Sprecherin der Agentur Casting Concept, die Lennartz schon unzählige Male vermittelt hat, bestätigt das.
ARD, Das Erste, ZDF, WDR, RTL, RTL 2, VOX, Sat 1, Pro7 und Kabel 1
http://www.sueddeutsche.de/medien/scripted-reality-echt-nicht-wahr-1.1884858